Amiga-Aktuell 03/98 - Intern
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Reaktion auf Harald Knoops AMIGA-Vorschläge (von Markus Lunk)

»Dein Lob an Petro T. kann ich gar nicht teilen, zumal er ja vor ein paar Tagen erst signalisierte, es werde 1998 keinen neuen Amiga geben, wo er doch noch vor ein paar Wochen auf der Computer 97 ganz anderes verlauten ließ. Hätte er schon zu der Zeit gesagt, daß dies nicht möglich ist, wäre ihm zumindest Realismus nachgesagt worden. Hätte er im Herbst 98 irgendwann gesagt, in diesem Jahr werde es nichts mehr, wäre es zumindest eine enge Sache gewesen - hätte man jedenfalls meinen können, auch wenn es von vornherein klar war. In dieser Situation jetzt jedoch die erst wenige Wochen alte Aussage zu widerrufen, rührt am ehesten den Zorn der User, wird so doch klar, daß es sofort eine Finte war, die nicht eben glaubwürdiger macht. Eines darf nämlich nicht vergessen werden: Wer bis heute übriggeblieben ist, gehört zwar zum harten Kern, aber man sollte uns nicht länger für dumm verkaufen, so wie Commo es all die Jahre getan hat.
Daher sollten auch endlich die Spielereien aufhören in Sachen 68k bzw. überhaupt CISC, ganz gleich, mit wieviel MHz. Bis vor ein paar Monaten wäre der Alpha noch mein Wunschkandidat gewesen, aber seitdem sich DEC erst in Richtung Intel und dann unter das Dach von Compaq verzogen hat, spielt diese Überlegung keine Rolle mehr. SPARC wäre noch eine Alternative und eventuell StrongARM, da MIPS wohl auch bald eingehen wird. In jedem Fall ist ein endlich wieder leistungsfähiger Prozessor vonnöten, der auf absehbare Zeit, d.h. für die nächsten Jahre, stetig weiterentwickelt wird. Da bleiben wohl nur PPC und SPARC übrig. Welcher es davon wird - oder vielleicht doch Exponential`s X704 ? -, ist gar nicht so wichtig. Wichtig ist, daß endlich sinnvolle und tragfähige Überlegungen in Taten umgesetzt werden. Wir müssen endlich die letzten 6 Jahre aufholen, und zwar nicht im Kleckertempo, sonst ist der Ofen endgültig aus. Das OS 4 ist genau der richtige Zeitpunkt, endlich auch andere Bereiche, auch im Bereich der Hardware, auszumisten, z.B. die elend lahmen Schnittstellen (warum soll ich mir extra eine Schnittstellenkarte kaufen?) oder die Einführung von Netzwerkschnittstellen für Ethernet, oder was auch immer bis dahin gebraucht wird. Wir brauchen endlich schnelle RAMs, Flickerfixering onboard, vollwertiges UMA, wie es seinerzeit mit dem Chipmem schon einmal angedacht, aber bis heute nicht umgesetzt wurde (wo bleibt die Möglichkeit, die 8 MB beim 4000er auszunutzen? Dafür ist es heute im Grunde zu spät, aber bis eine neue Rechnergeneration fertig ist, wären hier, bei entsprechenden RAM-Bausteinen, noch einige Reserven vorhanden). Was sollen wir mit MS-DOS auf dem PPC? Auch Windows 98 wäre für mich bestenfalls als Subtask denkbar, zumal G2000 gar nicht das Potential hat, hier mit MS Gespräche zu führen. MS würde sicherlich, wenn überhaupt, nichts anderes als Windows NT doch noch weiterentwickeln, wobei ich denen ausnahmsweise sogar mal Recht gäbe. Aber es würde uns doch auch gar nichts bringen, wenn z.B. auf jedem CHRP Win NT lauffähig wäre, denn die wären nicht so blöd, jedenfalls marketingtechnisch, exklusiv für eine Plattform zu entwickeln, die sie nicht im Griff haben, zumal für den Amiga. Eine Virtual Machine beispielsweise wäre viel sinnvoller, weil man dann endlich die Stärken des AmigaOS ausnutzen könnte, ja sogar dazu gezwungen wäre. Es gilt also, entsprechende VMs zu entwickeln, die nicht nur Windows sondern auch OS/2, MacOS, RiscOS, TOS etc. nutzbar machten. Wenn man es dann schaffte, deren Funktionen auf AmigaOS-Systemaufrufe nativ umzulenken, wäre man auch in der Lage, bei entsprechender Software von den Geschwindigkeitsvorteilen AmigaOS - 64-Bit-Risc-CPU zu profitieren. Das machte auch noch Sinn, solange MS nicht fähig ist, aufgrund der Kompatibilität wenigstens ein durchgängiges 32-Bit-System anzubieten, Ausnahme NT, das noch nicht massentauglich ist. Das Problem solcher VMs wäre jedoch die hohe Hardwareintensität, und das, wo doch heute noch viele mit einem blankem 500er oder 1200er DTP oder "die neuesten 3D-Spiele" betreiben wollen. Fraglich ist also auch, ob diese Art des Fortschritts irgendwann in die Köpfe aller Amiga-User vordringen wird, denn nur dann werden sie noch viele weitere 13 Jahre mit ihrem Rechner sinnvoll arbeiten können.

Soweit mein Kommentar hierzu. Ich freue mich auf Eure Antworten.

Markus Lunk«


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